Das berühmte Camp Nou hat sich Jürgen Klopp schon vor einer Weile angeschaut. „Wir haben mal mit Liverpool einen kleinen Weihnachtsausflug gemacht“, erzählte der Trainer der Reds vor dem Champions-League-Kracher gegen den FC Barcelona beim Sender DAZN. „Das Stadion war relativ groß, aber es ist auch nur ein Stadion und nicht irgendein Tempel oder so was.“ Am Mittwoch bestreitet Klopp im Camp Nou sein erstes Pflichtspiel gegen den neuen spanischen Meister im Halbfinale der Champions League (21.00 Uhr/ Sky und DAZN).
„War mir schon mal wichtig, dass es irgendwann mal passiert“, sagte Klopp über seine persönliche Barça-Premiere. „Du siehst immer, wie andere straucheln. Nicht dass wir selber auch straucheln wollen, aber wir wollen gucken, was geht.“ Ein Understatement, denn gegen das Starensemble um Lionel Messi und den früheren Liverpool-Profi Philippe Coutinho will Klopp mit seiner Mannschaft natürlich den ersten Schritt zum erneuten Einzug ins Champions-League-Finale machen – nachdem es im Vorjahr gegen Real Madrid (1:3) nicht klappte.
Dass es nach mehreren Begegnungen mit Real – auch als Coach von Borussia Dortmund – nun endlich mal gegen deren Erzrivalen geht, freut Klopp „total“. Direkt nachdem sich sein Team im Viertelfinale gegen den FC Porto durchgesetzt hatte, schwärmte der leidenschaftliche Fußballfan: „Es ist eine echt gute Nachricht, dass es ein richtiges Fußballspiel zwischen Liverpool und Barcelona gibt.“
„Das macht mich nicht zu einer gebrochenen Person“
Sollte ein Sieg gelingen, stände Jürgen Klopp in seinem achten großen Endspiel als Trainer. Das erste gewann er mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern 2012 im DFB-Pokal. Danach folgten sechs Niederlagen in Serie. Mit dem BVB verlor Klopp zweimal im DFB-Pokal-Finale und im Finale der Champions-League. Mit Liverpool scheiterte er je einmal im Endspiel des englischen Pokals, der Europa League und ebenfalls in der Königsklasse. Diese schwarze Serie könne ihm aber nichts anhaben.
„Das macht mich nicht zu einer gebrochenen Person oder so. Für mich bedeutet das Leben, es immer wieder zu versuchen. Wenn nur Gewinner überleben dürfen, können wir alle einpacken“, sagte Klopp der Deutschen Welle. „Wenn der liebe Gott mich dafür braucht, um zu zeigen, dass jemand sechs Endspiele in Folge verliert und er es tatsächlich auch noch ein siebtes Mal versucht, dann bin ich die perfekte Person dafür.“
In Barcelona steht zwar diesmal „nur“ ein Halbfinale an, für viele ist das Duell aber ein vorgezogenes Endspiel. Liverpool hat die Champions League und deren Vorgängerwettbewerb, den Europapokal der Landesmeister, insgesamt fünfmal gewonnen. Der FC Barcelona ging in der Königsklasse ebenfalls fünfmal als Sieger hervor – zuletzt 2015.
Barcelona ist schon Meister
„Es ist sicher nicht so, dass jemand denkt: Oh, Liverpool, lass sie uns weghauen“, sagte Klopp. „Ich habe bisher nie in einem Pflichtspiel gegen Barcelona gespielt, aber ich habe so viele andere Mannschaften beobachtet, wie sie gegen Barcelona verloren haben. Ich habe immer gedacht, es wäre interessant, selbst mal gegen das Team zu spielen und es auszuprobieren. Und jetzt versuchen wir es.“
Während sich Liverpool in der Premier League einen hochdramatischen Schlussspurt mit Titelverteidiger Manchester City liefert – zwei Spieltage vor dem Saisonende haben die Reds einen Punkt Rückstand auf City –, geht Barça als Meister ins Halbfinal-Hinspiel. Die Katalanen sicherten sich am Samstagabend mit einem 1:0 gegen UD Levante vorzeitig den achten Liga-Titel in elf Jahren. Mit seinem 34. Ligator machte Superstar Lionel Messi einmal mehr den Unterschied.
Lionel Messi - Der König von La Liga
Lionel Messi sichert sich seinen zehnten Meistertitel mit Barca. Neben dem Aufstellen weiterer Rekorde sorgt er auch dafür, dass Real Madrid nur vier Meisterschaften feiern kann.
Quelle: Omnisport
Gefeiert wurde allerdings kaum – zu wichtig ist die Partie gegen Liverpool, und die Champions League hat in Barcelona Priorität. Vor Saisonanfang hatte Messi versprochen, man werde „alles tun“, um wieder die Königsklasse zu gewinnen. Es wäre sein fünfter Titel, Messi würde mit seinem Erzrivalen Cristiano Ronaldo gleichziehen. Zudem winkt Barça das dritte Triple der Klubgeschichte nach 2009 und 2015.
Barcelonas Trainer warnt vor „Superteam“
Umso besser also, dass der erste Titel rechtzeitig gesichert ist. „Natürlich, ganz klar. Dass wir heute gewonnen haben, ist auch für Mittwoch wichtig“, erklärte Barcelonas Trainer Ernesto Valverde nach dem nationalen Triumph: „Wir sind uns bewusst, wie schwer das wird. Liverpool ist ein Superteam.“
Hingegen sieht der in England nach dreieinhalb Jahren immer noch titellose Klopp, für den die nächsten Wochen mit den Reds über alles oder nichts entscheiden, eine eindeutige Rollenverteilung im Halbfinale. „Wenn du gegen Barcelona spielst, bist du ganz bestimmt kein Favorit“, betonte er, „niemand ist das.“
Seiner Mannschaft wird er auftragen, mutig zu sein. Doch die eigentliche Herausforderung sei es, „ein großes Frustrationspotenzial zu haben. Wenn Barcelona im Ballbesitz ist, sind sie nur schwer vom Ball zu trennen – das musst du akzeptieren. Aber es wird auch Momente geben, in denen wir den Ball haben, und dann müssen wir sofort Gefahr ausstrahlen.“
Der Abwehrchef von Jürgen Klopp ist der Spieler des Jahres
Virgil van Dijk wird zum besten Spieler des Jahres in der Premier League gewählt. Der Niederländer vom FC Liverpool spricht über die Bedeutung dieser Auszeichnung für ihn.
Quelle: Omnisport
https://www.welt.de/sport/fussball/champions-league/article192691477/Juergen-Klopp-Wenn-der-liebe-Gott-mich-dafuer-braucht-bin-ich-perfekt.html
2019-04-30 10:37:00Z
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