Es besteht kein Zweifel mehr: Die zweite Corona-Welle in NRW ist da. Täglich werden neue Städte und Kreise in NRW zum Risikogebiet erklärt. Mit weitreichenden Folgen.
Das Land NRW greift wegen Corona durch. Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen sind verboten, Feiern von mehr als 25 Personen ebenso. Am Mittwoch trafen sich die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin und einigten sich teilweise auf gemeinsame Regeln. Am Freitag hat Ministerpräsident die neuen geltenden Regeln für NRW vorgestellt.
Corona in NRW: Zahl der Risikogebiete wächst unaufhaltsam
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Samstag, 17. Oktober:
22.15 Uhr: Abriegelung von Hotspots? Regierung schließt nichts aus
Die Bundesregierung hält die von Epidemiologen ins Gespräch gebrachte Abriegelung von Gebieten mit hohen Corona-Zahlen grundsätzlich für ein mögliches Mittel im Kampf gegen die Pandemie. „Die Beschränkungen von Ein- und Ausreisen kann rein epidemologisch gesehen eine Möglichkeit sein, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern“, sagte Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag vor Journalisten in Berlin auf eine entsprechende Frage.
Von konkreten Plänen in diese Richtung konnte Fietz aber nicht berichten. „Unser Ziel ist es, so viel wie möglich vom öffentlichen und privaten Leben aufrecht zu erhalten“, sagte Fietz. „Deshalb ist es wichtig, dass wir die Maßnahmen entschieden einhalten und die Bevölkerung daran mitwirkt.“ Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, es gebe „keine konkreten Szenarien“ für einen Einsatz der Bundespolizei im Falle von Abriegelungen. Der Sprecher verwies zugleich darauf, dass die Bundespolizei auf Anfrage der Bundesländer Unterstützung bei Corona-Maßnahmen leisten könne.
In NRW sind etwa Herne und Wuppertal besonders betroffen.
13.10 Uhr: Dunkelroter Hotspot mitten im Ruhrgebiet
Auch der Kreis Warendorf gehört inzwischen zur wachsenden Gruppe der NRW-Kommunen mit hoher Coronagefährdungsstufe. Mit 52,5 sprang dort die Quote der Neuinfektionen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen über die als derzeit höchste Corona-Warnstufe geltende Marke von 50 gerechnet auf 100.000 Einwohner und sieben Tage.
In der RKI-Grafik mit täglich zunehmenden roten Warnfeldern gibt es inzwischen sogar einen dunkelroten „Hotspot“. Herne lag am Samstag bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz mit 115,7 an der Spitze in NRW. Auch Wuppertal kratzte mit 98,2 bereits an der 100er-Schwelle.
Gegenüber dem Vortag stieg die Zahl der Neuinfektionen in NRW laut RKI um 1889 auf 88.204. Der bisherige Höchstwert an Neuinfektionen war in NRW am Freitag mit plus 2154 registriert worden. An den Wochenenden sind die amtlich gemeldeten Zahlen auf Grund der Personalkapazitäten in den Laboren und Gesundheitsbehörden meist niedriger.
12.28 Uhr: 70.000 Menschen in NRW in Quarantäne
In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) derzeit rund 70.000 Menschen wegen Corona in Quarantäne. Trotz Personallücken in den Gesundheitsämtern seien die nötigen Tests und Nachverfolgungen der Infektionsketten grundsätzlich aber gewährleistet, sagte er am Samstag im Deutschlandfunk.
NRW teste rund 350 00 Menschen pro Woche auf eine Infizierung mit dem Coronavirus - möglich seien derzeit sogar 400 000 pro Woche. Das Gesundheitssystem habe noch „sehr viele Kapazitäten“ zur Versorgung Infizierter - auch in der Intensivmedizin.
10.15 Uhr: Risikogebiete in NRW ganz abriegeln? Reul mit klarer Kante
NRW hat Überlegungen für eine Abriegelung besonders von Corona betroffener Regionen eine klare Absage erteilt. „Risikogebiete ganz abzuriegeln, ist für mich nicht vorstellbar“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Das scheitere praktisch bereits an der Größe der Gebiete und damit am Personalaufwand. „Sie können Städte in Nordrhein-Westfalen nicht einfach dichtmachen“, unterstrich Reul.
07.51 Uhr: Hunderte Menschen feiern in den Niederlanden - doch die zweite Welle schlägt zu
Das Coronavirus schlägt in der zweiten Welle hart zu in den Niederlanden, und die Bürger machen Party. Während die Abgeordneten in Den Haag am Mittwochabend über die düstere Realität debattierten, grölten, tranken und tanzten Hunderte in Partyzelten auf dem Platz vor dem Parlamentsgebäude. Ähnliche Szenen wurden auch aus anderen Städten gemeldet. Wohl ein letzter Tanz, bevor Kneipen, Cafés und Restaurants für mindestens vier Wochen schließen mussten.
Das Verhalten passt zu den Niederländern, die den Wert des Lebens gerne daran messen, wie „gezellig“ es ist. Touristen wunderten sich bereits in den Sommermonaten darüber, wie locker es die Niederländer mit der Coronakrise nahmen. Kaum war der erste „intelligente Lockdown“ am 1. Juni vorbei, ging das normale Leben wieder voll weiter. Keine Masken, keine Kontrollen, aber dichtes Gedränge in Geschäften und Kneipen. Super-Gezellig.
Inzwischen griff das Coronavirus in Windeseile um sich. Binnen 24 Stunden wurden am Freitag zuletzt knapp 8000 Neuinfektionen gemeldet - in einem Land mit gut 17 Millionen Einwohnern. Bedrohlich ist die Lage in Krankenhäusern und auf Intensivstationen. Dort liegen bereits so viele Covid-19-Patienten, dass die normale Pflege für andere Patienten abgebaut wird. Die Notaufnahmen in Großstädten müssen bereits zeitweilig geschlossen werden. Es gibt zu wenig Betten und zu wenig Personal, und vor den Türen stehen die Krankenwagen mit Patienten Schlange. Auch in NRW werden an diesem Wochenende in den Krankenhäusern Patienten aufgenommen.
Alle Alarmsignale stehen auf Rot. Die Lage sei bedrohlicher als im Frühjahr, sagte der Amsterdamer Virologe Hans Zaaijer der Zeitung „De Telegraaf“. „Wir befinden uns im Vorlauf einer Katastrophe.“
Um die abzuwenden, verhängte Premier Mark Rutte den „Teil-Lockdown“. Unter anderem Gaststätten sind geschlossen und eine Maskenpflicht wird eingeführt. „Wir alle haben es nicht gut gemacht“, gibt er zu. Doch inzwischen wird seine Regierung auch verantwortlich dafür gemacht, dass die Dinge so aus dem Ruder laufen konnten. Die linke Opposition wirft dem Kabinett Systemfehler und Führungsschwäche vor.
Schon das Testen funktioniert nicht - trotz aller Versprechen. Die Gesundheitsämter haben viel zu wenig Mitarbeiter und die Labors erschreckend wenig Kapazitäten. Sie sind auch hoffnungslos damit überfordert, die Kontaktpersonen aufzuspüren und so die Quelle einer Infektion zu finden. Das soll jeder selbst machen. Die im März mit viel Tamtam angekündigte Corona-App wurde erst sieben Monate später, in der vergangenen Woche eingeführt.
Freitag, 16. Oktober
22.50 Uhr: Polizei Unna mit ungewöhnlichem Appell
Die Polizei in Unna hat sich in der Corona-Pandemie mit einem sehr persönlichen Appell an die Bevölkerung in ihrem Kreis gewandt: Die rasante Entwicklung der Infektionszahlen in ihrem Zuständigkeitsbereich sei „besorgniserregend“, twitterten die Beamten am Freitagabend. Aus diesem Grund sei nun Solidarität umso wichtiger. „Die überwältigende Mehrheit von Ihnen beweist seit Monaten große Stärke, auf die wir als Polizei sehr stolz sind - bewahren Sie diese Stärke in den nächsten Wochen!“ Nun sei Zusammenhalt gefragt, „der unsere Bergbau-Region geprägt hat“.
Der Kreis Unna gilt wie viele andere Regionen in Nordrhein-Westfalen mittlerweile als Corona-Risikogebiet. Nach Daten des Robert Koch-Instituts lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen am Freitag bei 67,4 - und damit deutlich über der wichtigen Grenze von 50.
21.15 Uhr: Stadt Essen stellt „Gefährundsstufe 2“ fest – das passiert jetzt
Das Land NRW hat den Begriff „Gefährdungsstufe“ eingeführt und will damit die Überschreitung des Inzidenzwertes von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche anzeigen. Schon heute hat ihn die Stadt Essen genutzt – und gibt bekannt, dass sich die Stadt derzeit in „Gefährdungsstufe 2“ befindet. Das bedeutet, dass am Samstag folgende Regelungen in Essen gelten:
- Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum auf maximal fünf Personen aus unterschiedlichen Haushalten.
- Beschränkung der Teilnehmerzahl für private Feiern im öffentlichen Raum auf zehn Personen (gültig ab dem 19. Oktober).
- Sperrstunde für Gastronomiebetriebe sowie ein Verkaufsverbot von alkoholischen Getränken zwischen 23 Uhr und 6 Uhr.
- Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen, Versammlungen und Kongressen auf 100 Personen. Hier gilt laut Coronaschutzverordnung ein Bestandsschutz und die Begrenzung gilt nur ab dem vierten Tag der Feststellung der Gefährdungsstufe. Mit entsprechendem Hygienekonzept ist im Freien eine Teilnehmerzahl von maximal 500 und in Innenräumen von maximal 250 zulässig.
Zusätzlich gelten alle Regeln der „Gefährdungsstufe 1“, also die Pflicht zum Tragen einer Maske auch am Sitz- oder Stehplatz in geschlossenen Räumlichkeiten bei Konzerten, Veranstaltungen und Versammlungen. Darüber hinaus beschränkt die Stadt die Anzahl der Teilnehmer einer Beerdigung auf 25 und führt Maskenpflicht in städtischen Gebäuden ein.
18.25 Uhr: Schüler klagt gegen Quarantäne – so entscheidet das Gericht
Ein Schüler ist laut einer Gerichtsentscheidung nach dem Unterricht bei einem positiv auf das Coronavirus getesteten Lehrer zu Recht in Quarantäne gesteckt worden - obwohl das Klassenzimmer durchgängig gelüftet war. Das erklärte das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Freitag. Das Gesundheitsamt der Stadt hatte für den Schüler nach der 45-minütigen Schulstunde eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet. Dagegen war der Schüler juristisch vorgegangen.
Zu Begründung hieß es, dass sich die Kammer an den Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts orientiert habe. Es sei zwar möglich, dass „wegen des konstanten Lüftens des Klassenraumes durch das Offenhalten jeweils eines Flügels von drei Flügelfenstern und der gegenüberliegenden Klassenzimmertüre eine gewisse Reduktion des Infektionsrisikos“ erreicht worden sei. Ob die Lüftung aber ausgereicht habe, könne „im Rahmen der effektiven Gefahrenabwehr“ nicht beurteilt werden. Der durch das Lüften erreichte Luftaustausch hänge unter anderem von der Witterung ab.
Gegen den Beschluss kann der Schüler Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Münster einlegen.
17.35 Uhr: Nächster Gastwirt klagt gegen Sperrstunde!
Auch in Köln klagt jetzt ein Gastwirt gegen die Sperrstunde von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und Alkoholverkaufs-Verbot, sagte eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts Köln. Mittlerweile ist für Köln bereits eine Sperrstunde ab 23.00 Uhr angekündigt worden.
Das Berliner Verwaltungsgericht hatte am Freitag erklärt, die Sperrstunde in Berlin halte einer rechtlichen Überprüfung nicht stand. Elf Gastronomen hatten sich dagegen gewandt und bekamen Recht. Sie dürfen nach dem Beschluss nun auch nach 23.00 Uhr öffnen, jedoch weiterhin ab diesem Zeitpunkt keinen Alkohol mehr ausschenken, wie ein Gerichtssprecher am Freitag sagte.
17.20 Uhr: Ministerpräsident Laschet mit deutlichen Worten
Der Plan von NRW im Kampf gegen die Ausbreitung beinhaltet Kontaktreduzierung, eine Stärkung der Kontaktnachverfolgung, den Schutz von Risikogruppen und die verschärfte Durchsetzung der Pandemieregeln. Diese Schwerpunkte nannte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Wegen steigender Infektionszahlen gehe es im Umgang mit der Corona-Pandemie „auch in diesen Tagen wieder ums Ganze“, mahnte der Düsseldorfer Regierungschef.
Die Düsseldorfer Staatskanzlei teilte im Anschluss mit, bei allen Regelungen der Coronaschutzverordnung gelte in NRW für den privaten Raum, also das eigene Haus samt Garten oder die eigene Wohnung, „weiterhin der hohe Grundrechtsschutz der Privatsphäre“. Gleichwohl werde dringend empfohlen, Kontakte und private Feiern zu reduzieren und möglichst infektionssicher zu gestalten.
Laschet sagte dazu: „Wir machen keine Gesetze, wo die Polizei am Ende verpflichtet ist, in private Wohnungen zu gehen“. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie bleibe es aber bei der „dringenden Empfehlung“, auch im privaten Raum die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.
Laschet befürwortet, dass es nun bundesweite Standards gebe. „Wie stehen heute an einem Punkt, an dem es entscheidend darauf ankommt, dass wir die Kontrolle über die Pandemie behalten“, mahnte der Düsseldorfer Regierungschef. „Noch haben wir die Chance zu verhindern, dass es überfüllte Krankenhäuser gibt.“
16.48 Uhr: Kölner Oberbürgermeisterin verlangt Ausnahmen bei Corona-Bestimmungen
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) will Ausnahmen bei den Corona-Bestimmungen für große Veranstaltungsorte erreichen. „Ich habe dafür geworben, dass wir in Köln, wo wir beispielsweise mit der Philharmonie oder mit der Lanxess-Arena über sehr große Veranstaltungsstätten verfügen, mehr als 250 Teilnehmer zulassen können. Da gibt es erstklassige Hygienekonzepte, und das gilt auch für kleinere Kultureinrichtungen, die jetzt mit einer maximalen Kapazität von 20 Prozent konfrontiert sind“, sagte Reker am Freitag im Rathaus. Es seien bisher keine Ausbrüche in diesem Bereich bekannt. „Und deswegen ist es schwer zu akzeptieren, dass hier keine Ausnahmen gelten sollen.“
15.58 Uhr: Kliniken aus NRW nehmen Patienten aus den Niederlanden auf
Kliniken in NRW wollen erneut schwerkranke Covid-19-Patienten aus den Niederlanden aufnehmen. Noch am Freitag oder am Samstag rechne man mit dem oder den ersten Patienten für die Intensivstation der Uniklinik in Münster, sagte eine Sprecherin. Das Klinikum koordiniert die landesweite Hilfe. Es sei noch nicht absehbar, wann genau wie viele Patienten kämen und in welchen Krankenhäusern man sie intensivmedizinisch versorgen werde. „Das hängt stark von der Entwicklung in den Niederlanden ab, wie man die Lage dort in den Griff bekommt.“ Auch andere Bundesländer sind mit Nachbarstaaten in Kontakt.
15.33 Uhr: Gesundheitsminister: Es fehlen Leute zur Verfolgung der Infektionsketten
2300 Leute würden in NRW in den Gesundheitsämtern fehlen, um die Kontaktverfolgung gewährleisten zu können. Bislang beschärftigen sich damit 2200 Personen, also nur die Hälfte der benötigten Kräfte. Deshalb solle versucht werden, weitere Reserven zu mobilisieren - etwa mit befristeten Einstellungen mithilfe von Landeshilfen.
15.22 Uhr: Laumann lehnt weiterhin Berherbergungsverbot für NRW ab
Auch in der Pressekonferenz am Freitagnachmittag macht NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) deutlich, dass die Politik das Beherbergungsverbot für NRW ablehnt.
15.14 Uhr: Armin Laschet mahnt
Armin Laschet mahnt: „Wir müssen das Infektionsgeschehen unter Kontrolle halten.“ Dafür sei aber die Reduzierung der Kontakte „das Allerwichtigste“.
15.08 Uhr: Sperrstunde für Hotspots und verschärfte Kontaktbeschränkungen
Armin Laschet live zur aktuellen Coronalage: „Die jüngsten Entwicklungen der Pandemie sind besorgniserregend.“ Auch an Rhein und Ruhr gibt es immer mehr Risikogebiete. Die Gesundheitsämter geraten an die Grenze der Belastbarkeit. Mit Blick auf die europäischen Nachbarländer müsse man die Pandemie jetzt verhindern, damit es nicht wieder zum erneuten Lockdown kommt. Dringende Maßnahmen seien erforderlich:
Armin Laschet bestätigt den Bundeserlass zum Stufensystem der Inzidenzwerte, der bereits am Dienstag von Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten beschlossen wurde. Im Folgenden gelten zwei Gefährdungsstufen. Gefährdungsstufe 1 bedeutet, dass die 7-Tages-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei 35 liegt. Bei Inzidenz-Wert 50 der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche spricht das Land NRW von Gefährdungsstufe 2.
Für NRW gelten ab sofort diese Corona-Regeln:
Private Feiern: ab einem Inzidenzwert von 35 wird die Teilnehmerzahl von privaten Feiern wie etwa Hochzeiten auf 25 Menschen begrenzt, ab einem Wert von 50 dürfen nur zehn Personen zusammenkommen
Kontaktbeschränkung: fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich ab einem Inzidenzwert von 50 sich im öffentlichen Raum treffen, auf Bundesebene wurde sie auf zehn beschränkt.
Veranstaltungen: ab einem Wert von 35 dürfen nicht mehr als 1000 Personen teilnehmen, nicht mehr als 100 Personen dürfen innen und außen in einem Hotspots mit Werten über 50 teilnehmen. Es sei denn, die zuständige Behörde lässt Ausnahmen auf Basis eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes zu. Maskenpflicht gilt auch am Sitz- oder Stehplatz
Maskenpflicht gilt nun auch in Fußgängerzonen (Kommunen bestimmen, wo sie festgelegt werden), aber nicht generell an der frischen Luft
Sperrstunde in Hotspots und Akoholverkaufsverbot ab Inzidenzwert von 50 verpflichtend von 23 bis 6 Uhr, ab Inzidenzwert von 35: Sperrstunde empfohlen
Armin Laschet macht aber auch klar, dass die Regeln wieder gelockert werden können, sollten die Infektionszahlen sinken. Doch bis dahin gelte ein Vierklang: Kontakte reduzieren, Kontaktnachverfolgung stärken, Risikogruppen schützen und die Regeln forcieren.
14.23 Uhr: Strengere Regeln in NRW? Laschet spricht Klartext
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) entscheidet am Freitag über weitere strengere Corona-Regeln in NRW. Um 15 Uhr will er die Öffentlichkeit informieren. Wir berichten hier live.
13.41 Uhr: NRW bleibt bei strengen Kontaktbeschränkungen
Nordrhein-Westfalen will an seinen strengen Kontaktbeschränkungen festhalten. Abweichend von gemäßigteren Empfehlungen der jüngsten Bund-Länder-Konferenz sollen sich in NRW weiterhin nur maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen - unabhängig von der Infektionslage. Das berichtete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) laut Teilnehmerkreisen am Freitag in einer Video-Schalte mit Oberbürgermeistern und Landräten. Die Bund-Länder-Einigung vom vergangenen Mittwoch sieht eine Beschränkung auf zehn Personen erst vor, wenn die Zahl der Neuinfektionen in einer Region pro 100.000 Einwohner auf 50 oder mehr innerhalb von sieben Tagen steigt.
12.25 Uhr: Rocker planen Trauermarsch in Gelsenkirchen - mit 150 Teilnehmern
Mitglieder der „Freeway Riders“ wollen zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Kumpels am Sonntag in Gelsenkirchen einen Trauermarsch abhalten. Man werde am Nachmittag zunächst am Friedhof trotz Corona-Pandemie mit wohl rund 150 Teilnehmern des Getöteten gedenken und danach durch die Stadt zum damaligen Tatort ziehen, sagte ein Sprecher des Motorradclubs der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Ein Mitglied der „Freeway Riders“ war am 13. Oktober 2018 nach einem Streit im Rockermilieu auf offener Straße erstochen worden. Hier mehr dazu >>> Im vergangenen Juni waren vier Mitglieder der „Bandidos“ zu Haftstrafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren verurteilt worden.
Der Sprecher der „Freeway Riders“ sagte, man werde sich an die Corona-Auflagen halten und habe auch ein Hygienekonzept bei der Stadt eingereicht. Nach der Friedhofssatzung dürften nur religiöse Gruppen eine Veranstaltung auf dem Friedhof abhalten, anderen sei das untersagt, betonte ein Stadt-Sprecher. Ob ein solches Hygienekonzept bereits genehmigt wurde, war zunächst unklar. Zuvor hatte die „WAZ“ berichtet.
11.06 Uhr: Große Antikörper-Studie startet in Düsseldorf
In Düsseldorf startet im November eine Antikörper-Studie. Das Universitätsklinikum Düsseldorf und die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität wollen gemeinsam mit der Stadt Studie zur Verbreitung von Antikörpern gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in bestimmten Gruppen der Düsseldorfer Bevölkerung voranbringen.
Das Ziel ist es, zu bestimmen, wie viele Menschen bereits eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht haben – manchmal auch, ohne es zu wissen. Denn auch wenn Menschen keine Symptome haben, sind sie sehr wohl ansteckend.
Hierzu machen sich die Experten zunutze, dass das Immunsystem einige Zeit nach einer Infektion Antikörper bildet, die im Blut nachweisbar sind. Im Gegensatz zu einem Test auf eine akute Covid-19-Erkrankung wird mit den Antikörpertests nach überstandenen Erkrankungen gesucht.
Von besonderem Interesse sind dabei Infektionen, die überhaupt nicht diagnostiziert wurden. So hatten manche Menschen keine Symptome oder der Verlauf war so mild, dass eine Testung nicht notwendig erschien.
Das Vorhaben wird vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit 50.000 Euro unterstützt. Insgesamt sollen ab Anfang November rund 3.000 Menschen getestet werden.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich dabei auf zwei Gruppen:
• junge Düsseldorferinnen und Düsseldorfer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie
• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr Düsseldorf und ihrer Partner im Rettungsdienst (Arbeiter-Samariter-Bund), Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst
Diese Gruppen sind von besonderem Interesse, weil gerade bei jungen Menschen viele Infektionen ohne oder nur mit ganz geringen Symptomen verlaufen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind besonderen Infektionsrisiken ausgesetzt und stehen deshalb im Blickpunkt dieser Untersuchung.
Für die Studie in Düsseldorf werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufällig ausgewählt und zur Untersuchung eingeladen. Die Teilnahme der angeschriebenen Personen ist freiwillig und kostenfrei.
Da auch die Untersuchung anderer Bevölkerungsgruppen von Interesse ist, hat sich die Düsseldorfer Studie einem vom Berliner Robert Koch-Institut (RKI) koordinierten Studienverbund angeschlossen, in dem in unterschiedlichen Städten unterschiedliche Gruppen untersucht werden. Daraus ergibt sich dann ein umfassenderes Gesamtbild.
10.04 Uhr: Nächster Todesfall in Hagen
Erneut ist eine Person in Hagen an Covid-19 gestorben. Der Mann war 76 Jahre alt und schwer vorerkrankt. Insgesamt sind aktuell 183 Hagenerinnen und Hagener infiziert, 838 Personen sind bereits wieder genesen und somit zehn Menschen aufgrund des Coronavirus verstorben.
09.00 Uhr: 32 neue Fälle in Herne
In Herne haben sich im Vergleich zu gestern 32 neue Personen mit Corona infiziert. Insgesamt wurden damit 797 Personen positiv getestet. 556 davon sind bereits genesen, aktuell sind 232 Menschen infiziert, 23 Personen befinden sich im Krankenhaus.
08.30 Uhr: Neue Corona-Regeln in NRW erwartet
Ab 13 Uhr will die NRW-Regierung in einer Video-Konferenz zuerst die Oberbürgermeister und Landräte über die neuen Corona-Regeln informieren. Ab 15 Uhr wollen Ministerpräsident Laschet, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (alle drei CDU) in einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit über die Ergebnisse und Maßnahmen unterrichten. Wir berichten dann hier Live im Ticker.
06.45 Uhr: Jetzt 21 Risikogebiete in NRW
Wie schon am Vortag meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Rekord-Anstieg der Corona-Infektionsfälle in Deutschland. Gegenüber dem Vortag seien deutschlandweit 7.334 Fälle gemeldet worden. 24 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben.
In NRW hat sich die Zahl der Risikogebiete erneut erhöht und liegt jetzt bei 21. Erstmals seit den neuen Regeln hat es auch eine Stadt aus dem Osten des Landes getroffen. So hat Bielefeld den kritischen Wert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten (51,5). Auch die umliegenden Kreise drohen den Wert bald zu reißen.
Außerdem gilt neuerdings auch die Stadt Remscheid (51,2) als Risikogebiet.
Donnerstag, 15. Oktober
21.40 Uhr: Besuchsstopp im Bergmannsheil in Bochum
Auch Bochum hat den kritischen Inzidenzwert von 50 überschritten. Nicht nur die Stadt verhängt dazu strengere Corona-Regeln (siehe unten), sondern auch das Universitätsklinikum Bergmannsheil. Ab sofort sind dort keine Patientenbesuche mehr möglich.
Es gibt jedoch Ausnahmen. Für medizinisch notwendige Patientenbesuche sowie dienstliche Besuche gilt die Regel nicht. „Zwingende Ausnahmen für Besuche von Patienten erteilt allein der behandelnde Arzt und erfordern eine Registrierung an der Pforte im Eingangsbereich“, gibt das Klinikum bekannt. Mit dieser Maßnahme soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden.
21.15 Uhr: Neue Corona-Regeln für Dortmund!
Dortmund hat den Inzidenzwert von 50 überschritten. Das bedeutet: Neue Corona-Regeln in der Stadt. Ab Freitag (16. Oktober) gilt:
- Treffen im öffentlichen Raum nur noch mit maximal fünf Personen
- Maskenpflicht in allen Einkaufsstraßen
- Sperrstunde für Kneipen und Bars ab 23 Uhr
- Privat Feiern sind ab elf Teilnehmern meldepflichtig, erlaubt sind maximal 25 Personen
19.10 Uhr: Beherbergungsverbot: So sind die Regeln in NRW
Zur Eindämmung des Coronavirus haben Bund und Länder für Reisende aus Gegenden mit besonders hohen Corona-Zahlen Einschränkungen beschlossen. Diese können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Eindeutig ist: Private Besuche sind erlaubt, auch wenn die Reisenden aus einem Risikogebiet kommen.
Doch welche Regeln gelten nun für NRW? Ganz einfach: Bei uns gibt es keine Beschränkungen und vorerst kein Beherbergungsverbot für Urlauber aus nationalen Risikogebieten, heißt es bei der Deutschen Presse-Agentur.
18.44 Uhr: SPD-Landesparteitag auf der Kippe
Der Landesparteitag der SPD in NRW mit einer möglichen Kampfkandidatur um den Vorsitz könnte verschoben werden. SPD-Landeschef Sebastian Hartmann habe für Freitagabend zu einer Videoschalte des Präsidiums und des Vorstands eingeladen, sagte eine Parteisprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Einziger Tagesordnungspunkt sei die Frage, ob der am 14. November in Münster geplante Parteitag angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen abgehalten werden könne. Zuerst hatte der WDR berichtet.
Ein Alternativtermin stehe angesichts der unsicheren Entwicklung der Infektionslage derzeit nicht im Raum, hieß es weiter. Die Pandemie-Gesetze erlaubten es aber theoretisch, dass der Parteivorsitzende noch länger im Amt bleiben könne. Der Bundestagsabgeordnete Hartmann ist seit 2018 Vorsitzender des mitgliederstärksten SPD-Landesverbands. Der Parteitag war schon einmal im Frühling verschoben worden.
Die CDU hält hingegen trotz der neuen Beschlüsse zur Eindämmung der sich wieder stärker ausbreitenden Corona-Seuche an dem geplanten Parteitag Anfang Dezember in Stuttgart fest.
18.01 Uhr: Strengere Corona-Regeln in NRW?
Kommen schärfere Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus in NRW? Darüber entscheidet das Kabinett am Freitag. In einer Video-Schalte soll festgezurrt werden, was die jüngste Bund-Länder-Einigung für NRW bedeutet.
Auch in NRW sind die Neuinfektionszahlen in den vergangenen Wochen beständig geklettert und haben sich zuletzt einem neuen Tageshöchstwert genähert. Seit Beginn der Pandemie im März hat das Robert Koch-Institut in NRW bis zum Donnerstag bereits über 84 000 von bundesweit rund 341 000 bestätigten Infektionen registriert. Die weitaus meisten Patienten gelten als genesen.
Unmittelbar nach der Kabinettssitzung will sich Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei einem Corona-Gipfel mit allen Oberbürgermeistern und Landräten austauschen. Bei der Video-Konferenz (13.00 Uhr) sollen die neuen Regeln für NRW und Ergebnisse der Berliner Konferenz vorgestellt werden.
17.40 Uhr: Kippt die Sperrstunde in Düsseldorf?
In Düsseldorf ist beim Verwaltungsgericht laut Brancheverband Dehoge ein Eilantrag gegen die Sperrstunde eingereicht worden. Stellvertretend habe am Donnerstag ein Bar-Besitzer die Aufhebung der Sperrstunde ab 1 Uhr beantragt. Man halte die Regelung für unverhältnismäßig und kein geeignetes Mittel gegen die Corona-Pandemie, sagte der Geschäftsführer der Dehoga in NRW, Thomas Kolaric, der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Bestätigung für den Eingang des Eilantrags, war am späten Donnerstagnachmittag beim Verwaltungsgericht nicht zu bekommen. Auch wie schnell über ihn entschieden werden könnte, blieb seitens des Gerichts unklar. Der Anwalt des Gastronomen Walid El Sheik, der mehrere prominente Bars in Düsseldorf betreibt, rechnet für Anfang der Woche mit einer Entscheidung des Gerichts, so Rechtsanwalt Martin Wagner.
Düsseldorf als Risikogebiet hatte eine Sperrstunde zwischen 1 und 6 Uhr verhängt. Auch Kioske und Tankstellen dürfen in dieser Zeit keinen Alkohol verkaufen. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf eine noch frühere Sperrstunde um 23 Uhr verständigt, sobald es mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen gibt. Diese Regelung ist aber noch nicht rechtskräftig.
16.23 Uhr: Neue Corona-Regeln in Bochum
Am Morgen hat Bochum den Inzidenzwert von 50 überschritten. Nun wurden die neuen Regelungen für die Stadt verkündet. Das wichtigste hier in der Übersicht.
- Maskenpflicht: gilt jetzt auch bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen im Sitz- und Stehplatz-Bereich am Platz und als Zuschauer von Sportveranstaltungen
- Private Feiern: dürfen nur noch aus "herausragendem Anlass" (Taufen; Hochzeiten) mit maximal 25 Personen stattfinden
- Kontaktbeschränkungen: maximal fünf Personen dürfen sich in der Öffentlichkeit treffen. Ausnahmen: Die Personen stammen aus maximal zwei Haushalten oder sind in gerader Linie miteinander verwandt
- Sperrstunde: gilt ab 23 Uhr abends bis 6 Uhr früh, in der gleichen Zeit gibt es in der Stadt ein Alkoholverbot
- Veranstaltungen: 20 Prozent der normalen Kapazität des Veranstaltungsorts, mit maximal 500 Personen unter freiem Himmel, 250 Personen in geschlossenen Räumen
Wenn du die aktuellen Corona-Maßnahmen für deine Stadt suchst, findest du sie hier: Corona-Regeln in NRW im Überblick: Das gilt gerade in deiner Stadt
15.29 Uhr: Gericht kippt umstrittene NRW-Regelung
Die Bewohnerin eines Pflegeheims im Kreis Lippe darf wegen Corona nicht länger isoliert werden. Das Verwaltungsgericht Minden gab in einem Eilverfahren dem Antrag der Frau statt. Sie klagt gegen eine Allgemeinverfügung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums. In dieser Verfügung vom 31. August 2020 wird vorgegeben, dass Pflegebedürftige isoliert werden müssen, bei denen bei einem konkreten Anlass eine Corona-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann. Das Verwaltungsgericht Minden kritisiert für diesen Schritt die fehlende Rechtsgrundlage. Außerdem wird in dem Beschluss bemängelt, dass die Pflegeeinrichtung selbst entscheidet, wer isoliert wird - und nicht die zuständige Behörde. Auch sei die Formulierung „konkreter Anlass“ in der Verfügung zu ungenau.
„Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Minden hat Signalwirkung. Denn in vielen Bundesländern wurde das allgemeine Betretungsverbot aufgehoben und an die Einrichtungen delegiert. Doch freiheitsentziehende Maßnahmen der Isolation bedürfen hoheitsrechtlicher Entscheidungen“, sagte Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz zu dem Beschluss.
14.50 Uhr: Bundeswehrsoldaten auch in Hagen
Die Stadt Hagen wird bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen positiv getesteter Corona-Patienten das Hagener Gesundheitsamt durch Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr unterstützt. Zehn Bundeswehr-Angehörige sind bereits seit Dienstag zur Unterstützung vor Ort.
14.32 Uhr: Beherbergungsverbote führen zu Run auf Teststationen
An einer privat geführten Coronatest-Station am Düsseldorfer Flughafen haben sich am Donnerstagmorgen lange Schlangen gebildet. Hunderte Urlauber bemühten sich um einen Test, da man als Bewohner eines NRW-Risikogebiets nur mit negativem Ergebnis die Beherbergungsverbote anderer Bundesländer umgehen kann.
Konkrete Zahlen an Kunden nannte eine Sprecherin des Unternehmens „Centogene“ nicht. Seit Donnerstag merke man aber „ganz deutlich, dass viele Menschen aus betroffenen Gebieten zu unserem Testzentrum am Flughafen kommen, um sich testen zu lassen, damit sie ihre Reise antreten können“. Besonders am Nachmittag und Abend müsse man auch in den kommenden Tagen mit Wartezeiten rechnen, wenn man sich vorher nicht online angemeldet habe, so die Sprecherin.
Am Mittwochabend wurde nach einem Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) klar, dass Bund und Länder keine einheitliche Linie zu Beherbergungsverboten finden konnten. Sie bleiben damit in mehreren Bundesländern bestehen.
14.15 Uhr: Welche Regelungen gelten in meiner NRW-Stadt?
Diese Frage stellen sich aktuell viele Menschen in NRW. Eine Übersicht findest du hier: Corona-Regeln in NRW im Überblick: Das gilt gerade in deiner Stadt
13.58 Uhr: Auch Zeeland wird Risikogebiet
Auch die niederländische Provinz Zeeland soll laut Informationen des „WDR“ ein Corona-Risikogebiet werden. Demnach wird das Auswärtige Amt die Provinz noch in dieser Woche in die entsprechende Liste aufnahmen, für Urlaubsrückkehrer gilt dann eine Quarantänepflicht, falls kein negativer Coronatest vorliegt.
Bislang war Zeeland die einzige Provinz der Niederlande, die nicht als Risiko-Gebiet galt.
13.00 Uhr: Klage von NRW-Urlauber kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg
Eine Familie, die per Eilantrag vor dem Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg das dortige Beherbergungsverbot gekippt hat, tritt nun ihren Urlaub im Kreis Ravensburg an. Das sagte die Anwältin der Familie, Elisabeth Rahe, der Deutschen Presse-Agentur. Die Familie sei bei dem Urlaub in einer Ferienwohnung unter sich und in keinem Hotel, betonte die Anwältin.
Die Antragsteller hatten laut Gericht für die Zeit vom 16. Oktober 2020 bis zum 23. Oktober 2020 einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht. Am 10. Oktober 2020 wurde im Kreis Recklinghausen, in dem die Familie wohnt, der Neuinfektions-Wert von 50 überschritten. Damit gilt der Kreis seitdem als Risikogebiet.
12.55 Uhr: NRW wird morgen über Regelungen aus Bund-Länder-Kreis entscheiden.
Die NRW-Landesregierung will noch in dieser Woche über den Umgang mit den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom Mittwoch beraten. Ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Online-Ausgabe), für den morgigen Freitag sei eine Beratung im Kabinett vorgesehen sowie ein Austausch mit der kommunalen Familie. „Nordrhein-Westfalen wertet die Beschlüsse des Bund-Länder-Kreises für eine zügige Umsetzung aus“, so der Sprecher.
Nach der Kabinettssitzung will sich Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag bei einem Corona-Gipfel mit allen Oberbürgermeistern und Landräten austauschen. Bei der Video-Konferenz sollen die neuen Regeln für NRW und Ergebnisse der Berliner Konferenz vorgestellt werden.
10.30 Uhr: Regeln für Reiserückkehrer
Die Verbraucherzentrale in NRW informiert über die neuen Quarantäne-Regeln für Urlauber und Rückkehrer aus Risikogebieten:
- Pflichtquarantäne: Verkürzung von 14 auf zeh Tage für Rückkehrer aus Risikogebieten. Wer aus einem Risikogebiet einreist, ist verpflichtet, sich sofort in Quarantäne zu begeben.
- Corona-Test: Ist bei Einreise aus einem Risikogebiet frühestens fünf Tage nach der Einreise möglich. Wer nach negativen Test innerhalb von zehn Tagen Corona-Symptome aufweist, muss einen weiteren Test machen
- Ausnahmen: Transitreisende, Reisen in Nachbarländer von unter 24 Stunden, Familienbesuche von weniger als 72 Stunden, Berufspendler und bestimmte Berufsgruppen
10.05 Uhr: Laschet kritisiert Beherbergungsverbot: "Unsinnige Vorschriften"
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wurde beim Thema Beherbergungsverbot auf Twitter deutlich. Schon zuvor hatte er sich gegen die Maßnahme ausgesprochen. Jetzt legt Laschet auf Twitter noch einmal nach. Das Verbot setzte "falsche Anreize", wichtige Testreagenzien würden verschwendet werden. "Unsinnige Vorschriften gefährden die wichtige Akzeptanz der Corona-Regeln", schrieb Laschet auf dem Kurznachrichtendienst
09.22 Uhr: Sperrstunde offiziell – Wirte laufen Sturm
Die Sperrstunde für Gaststätten in Hotspots ist gestern offiziell verabschiedet worden. Ab 23 Uhr ist damit in Kneipen schluss. Wirte aus NRW laufen Sturm gegen diese Entscheidung. Gastronomen von Kult-Lokalen sprechen Klartext. Mehr dazu hier >>>
08.40 Uhr: Dortmund bittet Bundeswehr um Hilfe
Dortmund ist eine der Städte, die am Donnerstag den kritischen Inzidenzwert überschritten hatten. Schon zum Beginn der Woche hatte Dortmund seine Maskenpflicht verschärft. Die Stadt hatte damit gerechnet, dass sie die 50-Fälle-Schwelle überschreitet - am Mittwoch wurden im Stadtgebiet innerhalb eines Tages 77 Neuinfektionen festgestellt, so viele wie noch nie. Fünf davon sind Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Nun gelten zunächst die strengeren Maßnahmen, die die Landesregierung für solche Hotspots festgelegt hat. Dortmund bereitet weitere Maßnahmen vor.
Zudem bat die Kommune die Bundeswehr um Unterstützung bei der Kontaktnachverfolgung, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Ab der kommenden Woche sollen 40 Soldaten und Soldatinnen ihre Arbeit in der größten Ruhrgebietsstadt aufnehmen.
06.58 Uhr: Neue Risikogebiete im Ruhrgebiet – nur zwei Städte verschont
Beinahe jeden Tag gibt es neue Risikogebiete in NRW. Seit Donnerstag gelten unter anderem Dortmund, Bochum und Mülheim als solches. Damit lebt in NRW inzwischen mehr als jeder Dritte im Riskogebiet und muss die verschärften Corona-Regeln beachten.
Von den Großstädten im Ruhrgebiet sind mittlerweile nur noch Bottrop (Inzidenzwert: 17) und Oberhausen (Inzidenzwert:34,2) von den härteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschont.
Mittwoch, 14. Oktober
22.50 Uhr: Merkel und Söder mit finsterer Prognose
Die Zahl der Kontakte sei maßgeblich für das Infektionsgeschehen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Corona-Gipfel in Berlin. Das gilt auch für NRW. Daher gelte nach wie vor: „Abstand einhalten, Maske tragen, Regeln befolgen.“ Im Winter solle man auch darauf achten, ausreichend zu lüften.
Sich an die Regeln halten sei das A und O, mahnte Merkel. Nur so könne man einen zweiten Lockdown verhindern. Den könne man sich „ökonomisch nicht leisten.“ Dazu der bayrische Ministerpräsident Söder: „Ein zweiter Lockdown wird für Deutschland erheblichste Schädigungen haben, den Wohlstand unseres Landes fundamental gefährden.“
Um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren, kündigte der Berliner Bürgermeister strenge Kontrollen auch in der Gastro und bei privaten Feiern an – auch in NRW. Merkel mahnte: Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, müsse nachjustiert werden. Wie die konkreten Regelungen in den einzelnen Bundesländern umgesetzt werden, steht noch nicht fest.
21.15 Uhr: Das droht den Menschen in NRW
Noch immer diskutieren die Politiker in Berlin auf dem Corona-Gipfel in Berlin über das weitere Vorgehen während der Pandemie. Wahrscheinlich kommen auch auf die Menschen in NRW neue Verschärfungen zu, vor allem in den Hotspots des Landes.
Der „WDR“ berichtet, dass es in diesen Städten in der Gastronomie eine Sperrstunde ab 23 Uhr geben könnte. In NRW wären davon derzeit Dortmund Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Hamm, Herne, Köln, Olpe, Leverkusen, Mettmann, Recklinghausen, Solingen, Unna und Wuppertal betroffen. In Düsseldorf hat es bereits eine Sperrstunde um 1 Uhr nachts gegeben – auch diese müsste dann vorgezogen werden.
Nicht nur für die Kneipe, sondern auch für private Feiern könnte es Einschränkungen geben: Womöglich dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus höchstens zwei Haushalten treffen, bei steigenden Zahlen in NRW könnte die Zahl auf fünf reduziert werden.
Ob diese Regelungen tatsächlich beschlossen werden, steht noch nicht fest. Auch bleibt abzuwarten, ob sie in NRW genauso übernommen werden.
19.34 Uhr: Maske gehört in Köln jetzt auch für Polizisten dazu
Wegen steigender Corona-Zahlen müssen müssen Polizisten in Köln nun bei den Einsätzen Maske tragen. Das berichtet der „Kölner Stadtanzeiger“. Für bestimmte Momente seien sie von dieser Pflicht allerdings befreit, etwa dann, wenn ein Einsatz so schnell gehen muss, dass für das Aufziehen der Maske keine Zeit mehr bleibe.
19 Uhr: Laschet will gegen DIESES Verbot vorgehen
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident in NRW, will laut Informationen der „Bild“ gegen das Beherbergungsverbot kämpfen. Er habe demnach auf die Folgen eines solchen Verbotes hingewiesen und Bezug genommen auf die darauf folgende falsche Nutzung von Testkapazitäten. Die Maßnahme halte er weder für wirksam noch für verhältnismäßig.
Von Jens Spahn (CDU) habe er für diesen Vorstoß Unterstützung erhalten. Auch Tobias Hans (Ministerpräsident Saarland, CDU), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin Saarland, SPD), Peter Tschentschner (Bürgermeister von Hamburg, SPD), Bodo Ramelow (Ministerpräsident in Thürigen, Linke) und Michael Kretzschmer (Ministerpräsident Sachsen, CDU) sollen ihm zugestimmt haben.
18.45 Uhr: Nächste Stadt im Ruhrgebiet wird zum Risikogebiet!
Schlechte Nachrichten aus Dortmund: Die Stadt vermeldet 77 positive Corona-Tests. Das bedeutet, dass der Inzidenz-Wert voraussichtlich auf 50,5 steigen wird – damit gilt auch Dortmund als Hotspot.
Das RKI hat seine Zahlen noch nicht aktualisiert und zählt bislang noch 42,8 Infizierte mit dem Stand von 00.00 Uhr.
Damit klettert die Gesamtzahl der Infizierten auf 2537 Fälle, 2058 Menschen gelten als Genesen. Aktuell vermeldet die Stadt 458 Infizierte.
13.40 Uhr: Jeder Zweite weiß nicht, wie er sich angesteckt hat
Wie habe ich mich mit dem Coronavirus angesteckt? Viele der Corona-Patienten wissen das schlicht nicht. Jeder zweite, der sich mit Covid-19 angesteckt hat, könne sich nicht erklären, wie und wo er sich angesteckt hat. >>> Hier mehr zu der Statistik.
13.10 Uhr: Gelsenkirchen korrigiert Zahlen
Am Morgen schien es, als ob Gelsenkirchen unter den kritischen Wert der 7-Tages-Inzidenz von 50 gefallen sei. Das Robert-Koch-Institut wies einen Wert von 48,1 aus. Doch die Stadt korrigiert wenig später: es habe einen Übertragungsfehler seitens des Robert-Koch-Instituts geben, so ein Stadtsprecher. Der tatsächliche Wert liegt bei 61. Das bedeutet, dass die Stadt weiter ein Risikogebiet ist.
12.00 Uhr: Jeder Dritte lebt in NRW im Risikogebiet
In Nordrhein-Westfalen lebt inzwischen jeder Dritte in einem Corona-Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut überschritten am Mittwoch zehn Großstädte und vier Kreise mit mehr als 5,6 Millionen Einwohnern die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Zusätzlich meldete die Städteregion Aachen mit 557 000 Einwohnern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 57,6.
Zu den Risikogebieten gehören die Millionenstadt Köln, die Landeshauptstadt Düsseldorf, Essen, Duisburg oder auch Herne mit dem am Mittwoch landesweit höchsten Wert von 95,2. Zu den seit Tagen betroffenen Kreisen Unna und Recklinghausen kamen neu die Kreise Mettmann und Olpe hinzu. Für das gesamte bevölkerungsreichste Bundesland wies das RKI einen Wert von 41,49 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche aus.
10.25 Uhr: Kreis Olpe jetzt Risikogebiet, auch Essen überschreitet kritischen Wert
Auch der Kreis Olpe ist seit Mittwoch Risikogebiet. Ebenfalls den kritischen 7-Tages-Inzidenz-Wert von 50 hat Essen wieder überschritten. Gelsenkirchen dagegen fiel auf unter 50.
Trauriger Spitzenreiter in NRW bleibt Herne mit einem Wert von 95,2, gefolgt von Recklinghausen (70,7) und Köln (70,4). Auch Leverkusen, Hamm, Wuppertal, Hagen, Düsseldorf, Duisburg, Mettman, Solingen und Unna sind Risikogebiete.
09.50 Uhr: Swingerclubs auf Verbotsliste
Das Land NRW führt sogenannte Swingerclubs in der neuen Coronaschutz-Verordnung nun namentlich als verboten auf. In der am Dienstagabend veröffentlichten neuen Verordnung wurde ein Passus erweitert, der bisher Tanzlokale und Clubs im Allgemeinen betraf. Wörtlich heißt es dort nun: „Der Betrieb von Clubs, Diskotheken und ähnlichen Einrichtungen ist untersagt. Dies gilt auch für Swingerclubs und ähnliche Einrichtungen.“ Laut einem Sprecher des Gesundheitsministeriums seien Swingerclubs seit der ersten Verordnung verboten gewesen - subsumiert unter „Clubs“. Nun habe man dies aber konkretisiert.
Bis vor kurzem waren auch Bordelle zwangsweise geschlossen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte das Verbot Anfang September gekippt, die Regierung hatte daraufhin etliche Regeln für Prostituierte und ihre Kunden in die Hygienevorschriften der Coronaschutz-Verordnung aufgenommen. Für einen Swingerclub - bei denen Partner getauscht werden - muss die „Person, die die
Entscheidung über Öffnung oder Angebot trifft“, laut aktuellem Bußgeldkatalog 5000 Euro zahlen.
09.15 Uhr: Laschet wettert gegen Beherbungsverbot
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet geht vor dem Corona-Treffen zwischen Bund und Ländern davon aus, dass das Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikogebieten gekippt werden kann. „Ich finde, wir sollten da pragmatische Lösungen heute versuchen“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. „Das Problem beim Beherbergungsverbot ist ja, dass viele Bürger die Regeln nicht verstehen und sie die Akzeptanz eher schwächen, weil Unklarheit ist.“
Es brauche dagegen bundeseinheitliche Regeln für Menschen aus Regionen, in denen die Corona-Grenzwerte überschritten werden. Als Beispiele für solche Maßnahmen nannte er Alkoholverbote, Sperrstunden und Beschränkungen privater Feiern. „Dann kann es gelingen, dass wir uns nicht gegenseitig mit Beherbergungsverboten bedrohen.“ Laschet zeigte Verständnis dafür, dass Mecklenburg-Vorpommern das Beherbergungsverbot beibehalten will. „Wenn da ein Land sagt, wir wollen da besonders vorsichtig sein, dann ist das in Ordnung.“
Es ergebe aber keinen Sinn, wenn große Flächenländer, die selber viele Risikogebiete haben und zahlreiche Pendler aus anderen Ländern hereinlassen, weiter auf das Beherbergungsverbot setzten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will bislang daran festhalten.
Positiv äußerte sich Laschet zu Söders Vorschlag, eine einheitliche Strafe von 250 Euro bei Missachtung der Maskenpflicht einzuführen. „Auch das kann man machen“, sagte Laschet, der sich für den CDU-Vorsitz bewirbt.
08.30 Uhr: Aufregung um Corona-Meldeportal
Ein Meldeportal für Corona-Verstöße in Essen sorgt für Ärger. Auf dem Portal der Stadt Essen können Verstöße gemeldet werden. Für den FDP-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Kubicki erinnert das an "chinesische Verhältnisse". User sehen darin sogar "Stasi"-Methoden. Die Stadt Essen hat inzwischen reagiert und verteidigt das Meldeportal. >>> Hier liest du die ganze Geschichte.
Dienstag, 13. Oktober:
23.17 Uhr: Frau soll Maske im Supermarkt tragen und eskaliert
In einem Mülheimer Supermarkt hat eine Frau mit ihrem Gehstock auf einen Kunden eingeschlagen. Der Grund: Der Mann hatte sie aufgefordert, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten. Auf dem Parkplatz ging der Streit dann in die zweite Runde. Selbst vor der Polizei machte die Dame keinen Halt. Hier liest du die ganze Geschichte >>>
21.48 Uhr: Gastro-Verband schlägt Alarm
Die geplante Sperrstunde in einigen Corona-Hotspots in NRW bedroht die Existenz vieler Gastronomen. Die Maßnahme stößt beim Pressesprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) in NRW auf Unverständnis - auch wegen dieser Statistik. Mehr dazu hier >>>
20.07 Uhr: Niederlande jetzt im „Teil-Lockdown“
Die Niederlande haben die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte am Dienstag in Den Haag einen „Teil-Lockdown“ an.
Von nun an werden geschlossen:
- Kneipen
- Cafés
- Restaurants
Der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpflicht an für alle öffentlichen Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliotheken, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung.
Die Regierung reagiert damit auf die dramatisch steigenden Neu-Infektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen sieben Tagen waren 252 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet worden.
18.02 Uhr: 50. Todesfall in Essen
Wie die Stadt Essen mitteilte, ist in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Mann (†87) verstorben, der im Krankenhaus positiv auf das Coronavirus getestet worden war. „Das Mitgefühl gilt den Angehörigen und der Familie“, heißt es in einer Erklärung der Stadt. Der 87-Jährige war der 50. Essener, der an oder in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben ist.
17.23 Uhr: Corona-Ausbruch in Bibel-Schule
Massiver Corona-Ausbruch in einer Bibelschule mit angeschlossenem Internat in Lemgo. Dort hat sich mehr als die Hälfte der Schüler mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben einer Sprecherin des Kreises Lippe seien 60 von 117 Getesteten positiv. Die Schule habe den Betrieb eingestellt, der Großteil der Internats-Schüler sei abgereist. Die Nachverfolgung von Kontaktpersonen durch das Gesundheitsamt sei noch nicht abgeschlossen. Nach Angaben der Schule waren die ersten beiden Fälle am 6. Oktober bekannt geworden.
16.01 Uhr: Wirte wehren sich gegen Sperrstunde in Düsseldorf
Neben Duisburg gilt auch für Düsseldorf ab Mittwoch eine Sperrstunde von 1 bis 6 Uhr. Dagegen kam am Dienstag umgehend Widerstand aus der Gastrobranche: Beim Verwaltungsgericht der Landeshauptstadt solle ein Eilantrag gegen die neue Regel eingereicht werden, kündigte der Geschäftsführer des Branchenverbandes Dehoga Nordrhein, Thomas Kolaric, an. Solche Schritte könne es auch in anderen NRW-Kommunen geben, sollten dort Sperrstunden kommen.
14.35 Uhr: Sperrstunde in Duisburg
Sperrstunde für Duisburg! Ab Mittwoch gilt, dass die Gastronomie nur noch bis maximal ein Uhr nachts geöffnet haben darf. Das gilt auch für Trinkhallen.
Außerdem müssen in Duisburg bei Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossen Räumlichkeiten auch am Platz eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Das gilt auch für Sportveranstaltungen an Sitz- oder Stehplätzen.
Solange der Inzidenzwert von 50 überschritten ist, wird bei Veranstaltungen und Versammlungen die Teilnehmerzahl auf 20 Prozent der normalen Kapazität des jeweiligen Veranstaltungsortes festgesetzt. Dabei gilt eine absolute Obergrenze von 250 Personen in geschlossenen Räumen und 500 Personen im Außenbereich. Private Feiern aus besonderen Anlässen in gastronomischen Betrieben bleiben weiter auf 25 Teilnehmer begrenzt.
Wie die Stadt mitteilt, sind weitere Vorgaben seitens des Landes NRW nicht ausgeschlossen, da der Gesamtinzidenzwert für NRW inzwischen bei fast 40 liegt.
12.19 Uhr: NRW macht bei Beherbungsverbot nicht mit
Nordrhein-Westfalen wird das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten auch weiterhin nicht umsetzen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Solche Verbote machten nach seinem Wissen „keinen Sinn, weil sie nicht dazu beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen“.
Laumann betonte: „Wir müssen aufpassen, dass wir für das, was wir machen, die Akzeptanz behalten.“ Viele Corona-Maßnahmen seien in den vergangene Monaten zwar akzeptiert worden. „Aber diese Maßnahme hat sehr viel Akzeptanz kaputtgemacht“, sagte er mit Blick auf das Beherbergungsverbot.
Wie bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch eine Einigung in der Frage gefunden werden solle, wisse er auch nicht, sagte Laumann. Es gebe aber inzwischen auch aus der Medizin Wortmeldungen zum Thema Beherbergungsverbote, die die Position Nordrhein-Westfalens bestärkten. Die meisten Bundesländer haben beschlossen, dass Menschen aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb Deutschlands nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll diese Maßnahme für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.
10.30 Uhr: Laschet plant Gespräch mit Oberbürgermeistern und Landräten
Am Mittwoch tauschen sich die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländern gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. Die Ergebnisse will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Freitag bei einem Corona-Gipfel mit allen Oberbürgermeistern und Landräten besprechen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen.
08.05 Uhr: Gelsenkirchen überschreitet kritischen Wert, Essen drunter
In NRW gelten am Dienstagmorgen zwölf Regionen als Risikogebiet. Nach Düsseldorf hat auch Gelsenkirchen den kritischen Inizidenzwert von 50 überschritten und ist nun Risikogebiet. Positiv: Essen liegt mit einem Wert von 49,1 erstmals wieder knapp unter der kritischen Schwelle.
Landesweit liegt die 7-Tages-Inzidenz bei 39,66 (Stand Dienstag 0 Uhr). Am Montag hatte der Wert noch bei 36,79 gelegen. Trauriger Spitzenreiter: die Stadt Herne (99,1).
Montag, 12. Oktober:
23.01 Uhr: Verschärfte Regeln gelten ab sofort
Bis jetzt war unklar, ab wann die neuen einheitlichen Corona-Regeln in NRW gelten sollen. Jetzt sagte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums der „Rheinischen Post“, dass die Regelungen ab sofort gültig seien. Sie müssten aber noch in den entsprechenden Allgemeinverfügungen der Kommunen umgesetzt werden.
„Über die aufgezählten Maßnahmen hinausgehende Schutzmaßnahmen im Einzelfall können auf kommunaler Ebene weiterhin ergriffen werden, wenn dies aus Gründen des Infektionsschutzes erforderlich ist“, erklärt Edmund Staatssekretär Heller.
20.16 Uhr: Neue Corona-Regeln in NRW
Die Zahl der Corona-Infektionen schießen wieder in die Höhe. Die Maßnahmen in den besonders betroffenen Städten und Kreisen sind bislang nicht einheitlich. Damit soll allerdings nach dem Willen von Armin Laschet bald Schluss sein.
Der NRW-Ministerpräsident will einen klaren Fahrplan für alle Kommunen, die den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreichen. In einem Erlass sollen den Kommunen die verschärften Corona-Regeln am Montag mitgeteilt werden, um nicht auf eine neue Coronaschutz-Verordnung warten zu müssen.
„Damit schaffen wir jetzt Einheitlichkeit und Klarheit in allen Hotspots“, sagte Laschet. Zu den neuen Regeln für Hotpots zählen:
- Private Feiern in Gaststätten mit maximal 50 Gästen
- Treffen von maximal fünf Menschen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit
- Sperrstunden in Kneipen und Restaurants
- Weniger Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen
Für Privatfeiern aus besonderem Anlass gilt bereits eine maximale Teilnehmerzahl von 25 Personen.
18.52 Uhr: Düsseldorf jetzt auch Risikogebiet
Jetzt hat auch Düsseldorf den kritischen Inzidenzwert überschritten. Damit ist auch die NRW-Landeshauptstadt ein Corona-Risikogebiet. Am Montag sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit.
Damit treten zahlreiche neue Schutzmaßnahmen in Kraft:
- Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Wochenmärkten
- Treffen von maximal fünf statt zehn Menschen im öffentlichen Raum
- Sperrstunde in der Gastronomie von 1 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr
- Nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter im Einzelhandel
16.30 Uhr: Land stellt Corona-Plan für Uni-Semester vor
Hunderttausende Studenten starten in diesen Tagen in Nordrhein-Westfalen in ein neues Wintersemester, das weiterhin von Corona-Ausnahmebedingungen geprägt seien wird. Viele werden ihre Hochschulen wegen der Pandemie nur noch selten von innen sehen und die Vorlesungen stattdessen online verfolgen.
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sprach am Montag in Düsseldorf von einem „Hybridsemester“ mit klassischen Vorlesungen in den Hochschulen plus Online-Angeboten. Vor allem für Erstsemester solle der Campus geöffnet werden, um den Einstieg ins Studium und damit in einen neuen Lebensabschnitt zu unterstützen, betonte sie.
Generell sei das Motto: „So viel Präsenz wie möglich, so viel online wie nötig.“
16.00 Uhr: Notärztin schlägt Alarm
Es sind eindringliche Worte, die Carola Holzner in Facebook wählt. Die Notärztin des Essener Uniklinikums arbeitet täglich mit infizierten Corona-Patienten. Und kann deshalb nicht verstehen, warum Menschen die Gefahr, die von Covid-19 ausgeht, leugnen.
"Ich bin sauer. 24h Notaufnahme, keinen Schlaf, fast stündlich Covid Patienten", schreibt sie und richtet sich direkt an die Corona-Leugner. "Liebe Corona Verschwörungstheoretiker, Maskenverweigerer, Systemkritiker, Nicht-an-die-Auflagen-Halter: Dies könnte bald eure Lunge sein. Und ich werde trotzdem da sein. Mit FFP Maske, Faceshield, Kittel und Handschuhen. Rund um die Uhr. Damit auch ihr behandelt werden könnt, obwohl ihr mit dafür verantwortlich seid, dass meine Arbeitsbedingungen erschwert werden, die Belastung wächst, meine Kinder bald wieder nicht mehr in die Schule kommen, der nächste Lock Down naht. Die 2.Welle kommt nicht. Sie ist da."
Dann stellt sie die Frage: "Wenn es Corona doch nicht gibt? Was sehe ich dann eigentlich den ganzen Tag in der Notaufnahme?! Und was ist das dann für ein CT?Wenn ihr mir schon nicht glaubt: Bilder lügen nicht. Und die Angst zu ersticken auch nicht."
14.15 Uhr: Corona-Verdacht lässt Mega-Prozess platzen
In Düsseldorf sollte am Montag eigentlich der Prozess gegen mutmaßliche Mafia-Mitglieder starten. Doch Coronabedingt wurde darauf nichts. Warum der Prozess genau platzt, liest du hier.
13.59 Uhr: Mehrere Coronafälle an Herner Schulen
An Schulen in Herne hat es eine Reihe von Coronafällen gegeben. Betroffen sind die Michaelschule, Josefschule, Südschule, Hans-Tilkowski-Schule, Schule an der Börsinghauser Straße, Gymnasium Wanne, Gesamtschule Wanne. Die Schulen seien informiert worden, Betroffene in Quarantäne.
Ansonsten zieht die Stadt Herne ein positives Fazit des Wochenendes. Die 35 angemeldeten Feiern sind von der Ordnungsbehörde kontrolliert worden. Dabei wurde festgestellt, dass bis auf acht alle von den Gastgebern abgesagt worden waren. Bei den durchgeführten Feiern gab es weder in Hinblick auf die Gästezahl - es gilt seit Samstag eine Beschränkung auf 25 Personen - als auch auf Hygienekonzept und Listen der Anwesenden Beanstandungen. Die Stadt Herne kündigt an zudem stichprobenartig bekannte Räume darauf kontrollieren, ob dort unangemeldete Feiern stattfinden.
6.25 Uhr: Duisburg ist jetzt Risiko-Gebiet
Duisburg ist jetzt Risiko-Gebiet! Die Stadt hat die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,1. Seit Beginn der Corona-Krise haben die Gesundheitsämter in der Stadt 3251 nachweisliche Infektionen gemeldet.
Die Ereignisse der letzten Tage kannst du hier nachverfolgen. (ms/ak mit dpa)
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