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Niki Lauda ist tot: Seit 3 Wochen lag die Formel-1-Legende in einer Klinik - BILD

Die Sportwelt hat einen ihrer ganz Großen verloren...

Formel-1-Legende Niki Lauda ist tot. Das gab seine Familie in einer E-Mail in der Nacht auf Dienstag bekannt.

„In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019, im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich. Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle. Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen“, steht in der E-Mail, die mit Familie Lauda unterzeichnet ist und die das Portal „diepresse“ veröffentlichte.

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Dreimal Formel-1-Weltmeister (1975, 1977, 1984), Überlebender eines unfassbaren Feuer-Unfalls 1976 auf dem Nürburgring. Airline-Besitzer, Geschäftsmann, Fernseh-Experte und seit Ende 2012 Team-Aufsichtsrat bei Mercedes. Niki Lauda war ein Kämpfer, eine Weltmarke.

Die Sportwelt trauert um eine Legende und verbeugt sich!

Gesundheitsprobleme seit Horror-Unfall

Nicht nur seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Er zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu. Die Spätfolgen dauerten an.

Infolge einer Lungen-Transplantation Anfang August vergangenen Jahres in Wien, hielt sich Lauda zur Reha seit März planmäßig in der Klinik Cereneo bei Luzern auf. Weil eine seiner beiden Spendernieren offenbar Probleme bereitete, wurde er vor rund drei Wochen zur Dialyse in eine Schweizer Privatklinik verlegt. Seine Rückkehr an die Rennstrecke hatte Lauda immer wieder aufschieben müssen.
Die Meldung über Laudas Tod am Montag kam dennoch völlig überraschend.

Niki Lauda 1971
Niki Lauda 1971Foto: picture alliance / IMAGNO/Votava

Bruder und Frau spenden Niere

Bei seinem Horror-Unfall vor 43 Jahren hatte Lauda unvorstellbare 55 Sekunden in dem brennenden Formel-1-Auto gesessen. „An den Unfall habe ich keine Erinnerung. Der Aufprall war so hart, dass mir dabei der Helm vom Kopf gerissen wurde“, sagte er später. Die Ärzte sollen damals nicht damit gerechnet haben, dass er die erste Nacht überstehen würde. Aber Aufgeben war nie eine Vokabel im Wortschatz von Niki Lauda.

Durch Spätfolgen nach dem Horrorunfall hatte Lauda sich zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen. 1997 spendete ihm sein zwei Jahre jüngerer Bruder Florian ein Organ. Als auch diese in ihrer Funktion nachließ, wurde 2005 eine zweite Transplantation notwendig. Diesmal war seine damalige Lebensgefährtin Birgit die Spenderin - obwohl sie erst ein Jahr ein Paar waren.

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„Der emotionalste Moment für mich war, als Birgit zur Operation aus dem Zimmer geschoben wurde. Ich sah ihr in die Augen, und in dem Augenblick wusste ich, ich werde diese Frau heiraten“, erinnerte sich Niki Lauda 2012 in BILD.

Im Sommer vergangenen Jahres war Lauda zudem eine Lunge transplantiert worden. Ebenfalls ein Spätfolge des Unfalls. Mehrere Tage lag er im künstlichen Koma, war knapp drei Monate in der Klinik. Nach einer Grippe-Erkrankung musste er im Januar erneut im Krankenhaus behandelt werden.

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Anlässlich seines 70. Geburtstages am 22. Februar hatte sich Lauda noch in einer kurzen Audio-Botschaft beim ORF für die Glückwünsche mit den Worten bedankt: „Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf.“

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Crash auf dem Nürburgring bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film „Rush“ im Kino zu sehen.

Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist“, sagte er später.

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Ein Jahr nach dem Unfall gewann er seinen zweiten WM-Titel, 1984 seinen dritten. 1985 trat er zurück.

Niki mit seinem Sohn Mathias (r) lachend an der Boxengasse zum DTM-Saisonauftakt 2006
Niki mit seinem Sohn Mathias (r.) lachend an der Boxengasse zum DTM-Saisonauftakt 2006 Foto: Ronald Wittek / dpa

An seine aktive Sportlerkarriere schloss der Industriellensohn nahtlos eine Laufbahn als Unternehmer an. Aus seiner Begeisterung für das Fliegen entwickelte er als Pilot seine eigene Airline Lauda Air.

1. August 1976, Grand Prix auf dem Nürburgring: Nach einem Zusammenstoß brennt Laudas Ferrari. Helfer ziehen den schwer verletzten Rennfahrer aus dem brennenden Wrack – nur in letzter Sekunde entkam e
1. August 1976, Grand Prix auf dem Nürburgring: Nach einem Zusammenstoß brennt Laudas Ferrari. Helfer ziehen den schwer verletzten Rennfahrer aus dem brennenden Wrack – nur in letzter Sekunde entkam er dem Tod Foto: dpa Picture-Alliance

Neben dem Unfall war eines der großen Traumata in seinem Leben der Absturz einer Lauda-Maschine 1991. Die Boeing 767 verunglückte über Thailand. Lauda flog selbst runter, traf die Angehörigen. Und ließ nicht locker, bis er den Grund für das Unglück herausgefunden hatte: Ein Konstruktionsfehler hatte die Schubumkehr ausgelöst. Lauda: „Wenn wir schuld gewesen wären, hätte ich mit der Fliegerei aufgehört.“

Ende der 1990er Jahre verkaufte er Lauda an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA). 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start.

Pilot Lauda: Hier sitzt der Formel-1-Pilot im Cockpit eines Flugzeugs (1980)
Pilot Lauda: Hier sitzt der Formel-1-Pilot im Cockpit eines Flugzeugs (1980)Foto: Istvan Bajzat / dpa

Zwischen 1993 und 1995 beriet er Ferrari, wurde TV-Experte für RTL - mit unverblümter Meinung - und dann Teamchef bei Jaguar. Im September 2012 stieg Lauda zum Mercedes-Teamaufsichtsratschef auf und erlebte mit den Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ein Hoch, das seinesgleichen suchte. „Rote Kappe, klare und direkte Worte“, benannte Motorsportchef Toto Wolff Schlagworte, die ihm zuerst zur Charakterisierung seines Landsmanns in den Sinn kamen.

Niki mit seiner Ehefrau Birgit: Im Jahr 2008 heirateten sie, 2005 spendete sie ihm eine ihrer Nieren
Niki mit seiner Ehefrau Birgit: Im Jahr 2008 heirateten sie, 2005 spendete sie ihm eine ihrer NierenFoto: CARL COURT / AFP

Lauda hat aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner Ehe mit Birgit Lauda zehnjährige Zwillinge.

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2019-05-21 08:17:00Z
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